Die Narren op Jück

Die Narren op Jück – Karneval in der FanFactory

Ein (fast) normaler Donnerstagmorgen. Aber eben nur fast. Ich machte mich mit dem Zug auf in Richtung Düsseldorf-Oberkassel. Noch war es dunkel, kaum jemand schien wirklich wach zu sein. Ein regnerischer Februarmorgen – Alltag im morgendlichen Pendelverkehr. Doch etwas war anders. Hier und da blitzten bunte Kostüme unter dunklen Winterjacken hervor, auch der müdeste Fahrgast merkte sogleich – es war Karneval.

Zusammen mit putzigen Rotkäppchen, glitzernden Eisprinzessinnen und flauschigen Bären stieg ich in die
Bahn, um schließlich pünktlich „zur Arbeit“ zu erscheinen. Denn an effektives Schaffen war heute eh nicht zu denken. Los ging es stattdessen mit einer anständigen Grundlage aus belegten Brötchen und einem Glas Sekt zur fröhlichen Einstimmung. Endlich gab es wieder was zu feiern!

Nach der ersten Ration Hochprozentigem und steigender Laune hupten schon die Taxen vor der Tür. Denn der Spaß sollte hier noch nicht vorbei sein – es ging weiter in Richtung Medienhafen. Angekommen am „Eigelstein“ (im normalen Leben das einzige Kölsch-sympathische Restaurant Düsseldorfs, heute im Ausnahmezustand eine wilde Partylocation), erwartete uns eine sehr lange Schlange an vorfreudigen, bunt verkleideten Jecken. Zu unserer Enttäuschung waren wir nämlich keinesfalls die einzigen, die sich im Vorhinein Karten besorgt hatten
und pünktlich vor Ort waren. Es hieß also warten.

Dem Anlass entsprechend leicht bekleidet, dieses Jahr mit dem Agenturmotto „Baywatch“, bestand unser Kostüm nur aus einem knalligen T-Shirt mit kurzer Hose, nicht gerade die passende Ausrüstung für eine Warteschlange bei Nieselregen und 6 Grad. Aber es half nichts, da mussten wir durch. Ein paar Gläser Bier und Frostbeulen später durften wir endlich rein und ab ging die Post! Die Stimmung war ausgelassen und feucht-fröhlich, hob sich mit jedem Fässchen Kölsch, was wir voller Vorfreude orderten. Wir tanzten zur lauten Karnevalsmusik und genossen die letzten Tage der fünften Jahreszeit. Das hatten wir uns verdient! Auch wenn ein dicker Kopp am nächsten Tag vorprogrammiert war…

Aber wie sagt der Rheinländer so schön

„Et hätt noch emmer joot jejange.“ Katerfly sei Dank!
oder: Aber wie sagt der Rheinländer so schön: „Wat fott es, es fott“! Daran haben wir uns gehalten.

- Katharina Schmidt